Leistungsschutzrecht: Google passt Google-News an

Google hat heute angekündigt, dass sie bei ihrem Dienst Google News ab nächster Woche die Nachrichtenseiten, die VG Media organisiert sind, nur noch mit der Überschrift zu verlinken (und nicht mehr mit Bild und Anreißtext wie bisher).

Hintergrund ist das ewig umstrittene und aus meiner Sicht mehr als rückwärtsgewandte „Leistungsschutzrecht„. Das führt die Möglichkeit einer Lizenzabgabe auf sogenannte „Snippets“ (Anreißtexte) ein. Bisher ist umstritten und ungeklärt wie lange denn diese Snippets sein sollen. VG Media (in dem u.a. Bild.de) organisiert sind hat unlängst Google verklagt – jetzt folgt dann die Reaktion. Google geht auf Nummer sicher und verzichtet bei den Medien, von denen sie jetzt verklagt werden auf den Anreißtext und verlinken nur noch über die Überschrift.

In der Pressemitteilung wird deutlich, dass Google erwartet, dass durch die nun unattraktivere Darstellung in Google News nun weniger Besucher zu den betroffenen Medien geleitet werden, da Leser eher auf die „schickeren“ Suchergebnisse klicken werden. Geschieht ihnen recht … ruft es in mir und liest man zwischen den Zeilen auch in der Google-Meldung.

Und wie man es auch macht .. man macht es falsch. Die betroffenen Verlage fühlen sich dann jetzt durch Google erpresst. Wie Stefan Niggemeier es nebenan schön auf den Punkt bringt: Nimmt Google den Anreißtext werden sie verklagt, lassen sie ihn weg ist es Erpressung.

Das bringt dann auch die eigentliche Motivation rund um das Leistungsschutzrecht zu Tage: Aus Sicht der betroffenen Medien kann sich Google nur dann richtig verhalten, wenn sie bezahlen. Wofür ist ja eigentlich auch egal .. die Rechnung ist einfach: Google hat viel Geld .. den Verlagen brechen die Einnahmen weg. Da wäre ein einfacher Transfer sicher die simpelste Lösung als kompliziert nach „Geschäftsmodellen“ suchen, da das Zukleistern mit Werbung nun auch nicht so dolle funktioniert.

An dieser Stelle … schlägt mein Herz ganz deutlich auf Googles Seite … und parallel freue ich mich, wenn die Krautreporter bald starten und ich dort schöne Texte bekomme – über ein so ganz anderes simples Geschäftsmodell.