Sciebo – Datencloud für Universitäten in NRW

Kommenden Montag, 02.02.2015 startet mit „Sciebo“ eine Datencloud an der ein Großteil der Universitäten und Fachhochschulen in NRW beteiligt sind. Fünf Petabyte Speicher, verteilt auf drei Standorte bieten potentiell 500.000 Nutzern eine sichere Heimat zum Synchronisieren von Daten bzw. zum Teilen (Sharen) und gemeinsamen Arbeiten.

Disclaimer vorneweg: Man soll ja nicht über dienstliches Bloggen – aber ihr kennt das ja, jede Regel lebt von der Ausnahme, daher vorneweg: Die Universität Bonn an deren Hochschulrechenzentrum ich tätig bin, ist als Uni beteiligt und gleichzeitig auch Speicherstandort für das Rheinland.

Logo Sciebo , WWU Münster

Logo Sciebo , WWU Münster

Für alle Beteiligten gibt es zum Start 30 Gigabyte, je nach Nutzergruppe kann das Speichervolumen erweitert werden. Zusätzlich gibt es Platz für Projektgruppen, das beginnt bei 500 Gigabyte. Insgesamt stehen dem Konsortium 5 Petabyte zur Verfügung. Das Land NRW fördert Sciebo mit insgesamt 2,8 Millionen Euro.

Cloudspeicher ist schon seit längerem in aller Munde – aber im Bereich Wissenschaft und Forschung disqualifiziert sich fast immer die Nutzung von kommerziellen oder auch freien Angeboten meistens sowohl aus datenschutzrechtlicher bzw. IT-Sicherheits-Sicht.

Der (Aus-)Weg hier ist, dass Einrichtungen aus dem Wissenschaftsbereich „Cloud-Dienste“ innerhalb ihrer eigenen Hoheit anbieten – um schlicht auch der (oftmals nicht konformen Nutzung) von zugegeben praktischen Diensten „da draußen“ mit einem guten Alternativangebot zu begegnen. Hier gibt es schon einige Vorläufer (z.B. die Tubi-Cloud an der TU Berlin oder auch die Polybox an der ETH Zürich).

Mit Sciebo kommt jetzt das Angebot für NRW Universitäten an denen sich viele Einrichtungen beteiligen. Das Modell ist, dass man gemeinsam Infrastruktur und Know-How aufbaut und somit zu einem guten Angebot kommt, das auch skaliert. Konsortialführer ist das Rechenzentrum (ZIV) der WWU Münster, Speicherstandort sind neben Münster noch Duisburg-Essen und Bonn. Betrieben wird der Dienst von den Kollegen aus Münster, genutzt werden kann er ab kommenden Montag an gut 20 beteiligten Universitäten und Fachhochschulen.

Hinter Sciebo steckt als Softwarelösung Owncloud Enterprise, auf Hardware von Lenovo (vormals IBM) – Details auf der Projektseite von Sciebo.

Aus der Sicht eines Rechenzentrums kann ich sagen, dass ich mich sehr auf diesen Dienst freue. Er schließt eine Lücke, die es schlicht in unserem Angebot gab. Von daher drücke ich den Kollegen in Münster die Daumen, dass es ein guter Start wird und freue mich auf hoffentlich hohe Akzeptanz auch an der Universität Bonn.

Sciebo startet am 02.02. um 12 Uhr in den Produktionsbetrieb. Die Authentifizierung zum Anlegen eines Accounts erfolgt mit der eigenen Hochschul-ID via Shibboleth.