Raspberry Pi als Musik-Kiste

Grundlage: Raspberry Pi

Über den Raspberry Pi – den kleinen Einplatinencomputer – hatte ich ja schon mehrfach geschrieben. Seit einem guten halben werkelt so ein Gerät als Spotify-Client an der Stereoanlage im Wohnzimmer. Das läuft sehr stabil und war genau das Gerät, was ich lange vergeblich für einen bezahlbaren Preis gesucht habe. Aber hat man erst einen Raspberry, entstehen schnell Ideen, was man nicht noch alles schönes damit machen könnte. Und so entstand die Idee im Stile eines alten Radios eine kleine (fast mobile) Musik-Kiste auf Basis des Wohnzimmer-Projekts zu machen, damit man z.B. im Kinderzimmer auch eine webgestützte Plattform hat – Spotify bietet inzwischen ja auch „Kindermusik“, Hörspiele und mehr.

Raspberry Pi als Musik-Kiste

Technische Basis ist der Rapsberry Pi und als Software das zugehörige MusicBox-Projekt.

Teil 1: Gehäuse bauen

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Klanglich wird das nicht in den High-End-Bereich gehen. Als Lautsprecher sind sehr simple 10,- USB-Lautsprecher vorgesehen. In meinem Fall von Logitech, wie ich finde ein ordentlicher Kompromiss und für den Preis kann man am Klang nicht wirklich meckern.

Neben den Lautsprechern muss noch der Rapsberry Pi unterkommen. Der Raspberry versorgt neben dem WLAN-Stick noch die Lautsprecher mit Strom, d.h. es muss nur das Netzteil für den Raspberry nach draußen.

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Auf die Kiste kommt später ein Deckel, damit man im Zweifel auch an alle Hardware herankommt. Evtl. muss später noch die Rückwand „perforiert“ werden, um ein wenig Luft ins Gehäuse zu bringen. Bisher war das aber nicht vonnöten, wir warten dann einmal den Sommer ab.

 

Teil 2: Image aufspielen, Hardware verbauen

Der Teil ist selbst für den technischen Laien nicht so schwer umzusetzen. Von der PI-Musicbox-Seite das Image herunterladen und auf die SD-Karte bringen. Ich bin auf dem Mac unterwegs und das geht hier z.B. ganz einfach mit dem RPI SD-Card Builder. Dem gibt man das Image und die SD-Karte .. ein wenig Warten und die SD-Karte ist fertig gebaut. PI-Musicbox braucht dann noch einige wenige Einstellungen, dazu kann man die SD-Card einfach wieder in den Mac stecken, auf dem Bereich, der dann gemounted wird findet sich ein config-Verzeichnis und eine Konfigurationsdatei in der man die Einstellungen für WLAN, Spotify und Co. einstellen kann. Mehr zur Einrichtung der PI-Musicboxim Manual auf den Webseiten dort. Für den Bereich WLAN habe ich gute Erfahrungen mit dem Edimax-Wlan-Stick gemacht, sehr klein und bisher nie Probleme mit Treibern und Co gehabt – kostete mich 9,- Eur.

Teil 3: Zusammenbauen und schön machen

IMG_20140223_103141Zusammenbau an sich war nicht sonderlich schwierig. Ausnahmsweise im ersten Versuch einigermaßen ordentlich gesägt, so dass alles auf Anhieb passte. Die Kiste noch angemalt und mit einem passenden Logo versehen (das war dann doch eher eine „Fummelei“). Rapsberry mit SD-Card, WLAN-Stick versehen und ab ins Gehäuse.

Danach noch der Praxis-Test und .. es klappt 🙂

Zum Schluss haben wir noch die Kiste verschönert und mit der schönen Himbeere versehen. Kleinigkeit am Rande: Ohne groß nachzudenken haben wir das Logo des Raspberrys (die Himbeere) auf die Kiste gepaust und ausgemalt. Im Rahmen dieses Blogbeitrags kam die Frage auf: Für zu Hause kann uns vermutlich keiner dran hindern, aber wenn wir jetzt drüber schreiben und Fotos machen … die Welt ist ja bekanntlich nicht immer nett. Nun, wir haben per Mail bei der Raspberry Foundation nachgefragt und mussten nichtmal 24 Stunden auf eine sehr nette Antwort warten – wir haben noch das (R) im Logo ergänzt und nun dürfen wir auch mit Bildern darüber bloggen (die Welt ist halt doch nett).

Was macht die Musik-Kiste?

DSC_7800Schaltet man die Kiste an – fährt der Raspberry Pi hoch und stellt nach außen ein Webinterface bereit. Somit kann ich von jedem Rechner/Ipad und Co im Haus auf die „Musik-Kiste“ zugreifen. Dank dem Image PIMusicbox ist ein Spotify-Client integriert. Über das Webinterface stehen so alle Spotify-Playlisten und auch die Spotify-Suche zur Verfügung. Die Musik-Kiste spielt dann alles, was man sich zusammenstellt brav ab und macht diesen Job dann autark, d.h. man muss nicht mit dem Rechner die ganze Zeit zur Musik-Kiste verbunden sein.

Als Nettigkeit kann die Musik-Kiste dank dem PIMusicbox Image inzwischen auch Webradio-Streams abspielen. Über die Weboberfläche lässt sich die Musik-Kiste dann auch wieder herunterfahren.

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Mit einem Stromverbrauch von 3,5 Watt ist ein Raspberry Pi dann auch sehr erträglich.

„Unzulänglichkeiten“

Der Klang ist für Musik .. naja „ok“ – ein ordentliches Küchenradio, für’s Kinderzimmer reicht es auch erstmal. Wohnzimmertauglich ist die Kiste aber nicht (braucht sie auch nicht).
Noch nicht nervig aber doch eine Einschränkung ist, dass die Spotify-Lizenz nicht mehr als einen Live-Stream pro Account zulässt. Da die PIMusicbox derzeit keine Offlinefunktion hat, kann bei uns Spotify damit entweder im Wohnzimmer oder im Kinderzimmer betrieben werden. Nun ja … das ist noch kein KO-Kriterium, noch habe ich auch nicht nachgeschaut ob das bei der Konkurrenz Google Music besser ist.

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