Kitaplätze und frühkindliche Bindung

Bei ZEIT-online gibt es ein interessantes Interview mit dem Psychologen Karl Heinz Brisch. Er weist auf die Problematik hin, dass sich zwar die Zahl der Kita-Plätze in den letzten Jahren massiv erhöht hat, gleichzeitig aber eine aus seiner Sicht mehr als schlechte Betreuungsrelation vor allem im frühkindlichen Bereich gegeben ist. Parallel dazu moniert er auch eine fehlende Ausbildung im Kleinkindbereich:

„Brisch: Internationale Studien sagen sehr klar, dass bei den Säuglingen eine Betreuungsrelation von eins zu zwei – eine Erzieherin für zwei Kinder – und bei den etwas älteren Kindern eine von eins zu drei herrschen sollte. Das ist in den allermeisten Krippen in Deutschland nicht gegeben. Da gibt es Verhältnisse von eins zu sechs, eins zu sieben oder eins zu acht. “ (Quelle: Zeit-online)

Er zielt an dieser Stelle u.a. auch auf die emotionale Bindung der Kleinkinder ab – die gerade in den Krippen, mit wechselndem (Teilzeit-)personal, berufstätigen Eltern, schlechten Betreuungsschlüsseln besonders „belastet“ sind. Aus der Sicht von Karl Heinz Brisch wäre eine Verbesserung des Betreuungsschlüssels und eine gezielte Ausbildung von Kita-Kräften im frühkindlichen Bereich sinnvoll investiertes Geld (das manche spätere „Behandlung von Auffälligkeiten“ ersparen würde)

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Wer sich mit dem Thema Bindungstheorie weiter beschäftigen möchte: