DDR-Zeitungen im Volltext

Im Rahmen eines DFG-Projekts werden derzeit drei DDR Tageszeitungen vollständig digitalisiert. Mit der Tageszeitung „Neues Deutschland“ ist jetzt die erste Zeitung vollständig digitalisiert. Alle Ausgaben vom 23. April 1946 bis zum 03. Oktober 1990 sind digitalisiert (ich frage mich gerade – gibt es westdeutsche Tagesezeitungen, die man im gleichen Umfang (kostenlos) online einsehen kann?)

Auf der einen Seite also ein wirklich schönes Projekt – ich hätte gerne einen Blick reingeworfen und dort gestöbert, allein: Ich scheitere am Login. Angeboten werden drei Login-Varianten, die aus meiner Sicht interessanteste (DFN-AAI, sprich vermutlich Shibboleth) ist derzeit leider noch nicht implementiert, bleibt für mich die Open-ID-Variante via xlogon. Den xlogon-Account habe ich zwar incl. der angelegten Persona, aber bisher kann ich mich damit nicht anmelden, erhalte auch keine Freischaltmail – vielleicht bin ich zu ungeduldig – ich ergänze den Artikel, sobald sich da etwas tut.

Update: Kaum online, kriege ich den Freischaltlink und kann mich einloggen – daher, xlogon funktioniert, man braucht nur ein wenig Geduld.

Wer auch schauen will:

Onkyo Receiver und Raspberry Pi

IMG_20130206_215155Der Raspberry Pi hat es mir ja weiterhin angetan – ein Mini-Projekt, das schon seit einem halben Jahr auf der To Do-Liste steht: Mein Onkyo-Verstärker (TX 8050) hat ein LAN-Interface und hängt bei mir im internen Netz. Es gibt einige Apps für Android und Ipad mit denen man den Verstärker steuern kann, ich hätte es aber gerne genereller und würde die Verstärkersteuerung z.B. in Automatisierungsszenarien einbinden.

Ausgang – Raspberry steuert Spotify

Wie schon im Artikel Raspberry Pi und Spotify beschrieben steuere ich die Spotify-Wiedergabe über den Raspberry Pi und das funktioniert bisher wirklich ziemlich gut.

Ziel: Weitere Automatisierung

Auf der Wunschliste steht als nächstes die Automatisierungskette zu vervollkommnen. Nett wäre es doch, wenn ich den Raspberry Pi einschalte, dass gleichzeitig der Verstärker angeht und dieser sich dann doch auch direkt auf den passenden Kanal umschaltet und vielleicht auch zur Sicherheit die Lautstärke passend setzt.

Weg: Onkyo und ISCP

Der Onkyo hat eine Netzwerkschnittstelle (LAN) und ist darüber grundsätzlich einstellbar. Onkyo hat sich dafür ein eigenes Protokoll einfallen lassen: ISCP. Im Netz habe ich unterschiedliche Informationen gefunden – ob die Dokumentation von Onkyo nun offiziell supported und herausgegeben wird oder nicht, sei’s drum, es gibt diverse Excel-Tabellen mit den entsprechenden Befehlssets. Praktischerweise habe ich auf github ein Projekt gefunden, dass ISCP mittels Python-Scripts zugänglich macht: Miracle2k – onkyo-eiscp
Darüber ist der Onkyo schlussendlich z.B. direkt in der Shell steuerbar.

Umsetzung auf dem Raspberry Pi

Ganz praktisch nachfolgend der Weg:

  • Python selbst ist auf meinem Raspberry Pi schon verfügbar (ich verwende ein Debian Wheeze-Image)
  • Als nächstes benötigen wir die Python Setup-Tools, d.h. Shell auf dem Raspberry Pi aufmachen und dann:
    sudo apt-get install python-setuptools
  • Damit haben wir nun easy_install am Start, das erleichtert die Installation von Python-Dingen
  • Weiter geht’s in der Shell:
    easy_install https://github.com/miracle2k/onkyo-eiscp/tarball/master
    (das installiert das onkyo-Paket)
  • Nun können wir in der Shell mit
    onkyo command
    den Verstärker steuern. Eine Übersicht möglicher Befehle gibt es in der yaml-Datei.
  • Damit sind die Grundlagen gelegt, jetzt müssen wir dem Raspberry Pi noch beibringen beim Start auf den Kanal zu schalten und die Lautstärke zu setzen, dazu die Datei /etc/rc.local öffnen und folgenden zwei Zeilen ergänzen:
    /usr/local/bin/onkyo SLI00
    /usr/local/bin/onkyo MVL15
    Das passt natürlich jetzt nur für meine Umgebung, das Prinzip sollte aber klar sein.

Verstärker einschalten

In meinem Setup wird dabei auch der Verstärker physikalisch eingeschaltet – das kommt demnächst, wenn ich meine ersten Artikel zu meiner Hausautomatisierungs-Umgebung angehe, die auf FHEM basiert.

Raspberry Pi automatisch ausschalten

(Absatz ergänzt am 07.02.2013) Letzte Fragestellung in dem Zusammenhang: Wie schalte ich den Raspberry Pi am besten aus – die Hausautomation einfach hart die Steckdose abschalten lassen ist vermutlich auf Dauer für die Sd-Card nicht die beste Variante. Ich habe da ein paar kombinierte Maßnahmen:

  • die Hausautomation pingt alle 10 Minuten alle LAN-Geräte im Haus durch: wenn der Raspberry Pi nicht mehr per Ping erreichbar ist, schaltet sie die Steckdose einfach ab
  • der Raspberry Pi fährt sich ansonsten spät abends über einen Eintrag in der crontab selbst runter
  • und dritte Variante: ein Script (basiert auf dieser netten ping-script Vorlage) auf dem Raspberry Pi pingt alle 20 Sekunden den Onkyo an, gehen genügend Ping-Pakete verloren, geht der Raspberry Pi davon aus, dass der Verstärker aus, was bedeutet, dass er auch nicht mehr gebraucht wird, also fährt er sich runter, die Hausautomation kommt dann ein paar Minuten später und nimmt den Strom weg

Funktioniert bisher eigentlich recht zuverlässig, die Szenarien reichen bisher aus. Das ganze mit ping-Scripts zu machen ist natürlich eher die Version „Nagios für Arme“, aber es funktioniert. Ich empfehle auch es nicht zu kompliziert zu machen ansonsten verliert man den Überblick und weiß auch selbst nicht mehr genau, warum wann was passiert. Aber so lange das alles kleine nette Helferlein im Hintergrund sind, ist das doch sehr nett.

Ernst-Donnepp-Preis verliehen

Der Ernst-Donnepp-Preis ist in diesem Jahr an „Das Altpapier“ und „tittelbach.tv“ verliehen worden.

Aus der Pressemitteilung:

„Zum ersten Mal haben zwei medienpublizistische Angebote aus dem Internet den mit 5.000 Euro dotierten Bert-Donnepp-Preis erhalten. „Mit dem Weblog Das Altpapier und der Website tittelbach.tv werden zwei Angebote ausgezeichnet, die für erstklassige Medienpublizistik und Programmorientierung stehen“, so der Vorsitzende des Vereins der Freunde des Adolf-Grimme-Preises, Jürgen Büssow.“

Bei tittelbach.tv bin ich regelmäßiger Leser und freue mich für die Auszeichnung für die Site, „Das Altpapier“ kannte ich noch nicht (sowas, wie konnte das passieren). Nach ein wenig Blättern gefällt mir das auch ganz außerordentlich und mein Newsreader hat einen Eintrag mehr, dem ich folge.

Ein letzter Nachklapp geht in Richtung Pressestelle des Grimme-Instituts – ich finde es ja schön, wenn gute Internet-Angebote ausgezeichnet werden, aber zwei Webseiten zu küren und in der Pressemitteilung so gar keinen einzigen Link zu den Preisträgern unterzubringen, das ist doch eher Presse 1.0 😉

Daher nochmal hier zum Weiterklicken die Preisträger: „Das Altpapier“ und „tittelbach.tv

Dokumentarfilm: Aurora Ulani

Ein wirklich wunderbarer Dokumentarfilm von Christine Schmitthenner. 2005 ist die Familie mit einem Katamaran (der DHARMA BUM III) aufgebrochen. Nun sind sie wohl seit sieben Jahren unterwegs. Mit auf die Reise geht auch Tochter Aurora, damals anderthalb Jahre alt. Sie wächst seitdem auf dem Boot und auf Reisen auf.

Christine Schmitthenner zeigt in ihrem zwanzigminütigen Dokumentarfilm ein wunderbares Porträt von Aurora. Ich bin zufällig dieser Tage bei GooglePlus auf das Video gestoßen und war fasziniert – von dem Film und der ganzen Geschichte rundherum.
Und ganz wunderbar an diesem Dingen „Internet“ ist – dass man selbst weiterforschen kann und nach wenigen Klicks darauf stößt, dass die Eltern ihre Reise als Blog dokumentiert haben: Die Reise der DHARMA BUM III

Wenn man dort stöbert bekommt man (mit dem Film im Hintergrund) ein etwas eigenartiges Gefühl einer Vertrautheit zu Menschen von denen man vor einer Woche nicht einmal wusste, dass es sie gibt.
Für mich ist es auf jeden Fall auch ein Teil dieser neuen Welt, die erst so etwas wie das Internet möglich macht. Die Welt der kleinen und großen Blogs, einfach Menschen, die über ihr Leben schreiben – so ganz ohne Verlag und Brimbamborium drumherum.

Ehe ich sentimental werde – der Dokumentarfilm von Christine Schmitthenner (von der es noch weitere Filme bei Vimeo zu entdecken gibt.

Aurora Ulani from Christine Schmitthenner on Vimeo.